Zwei Kolosse auf dem Weg nach Bayern

Zu den Großprojekten der TÜV-Revision gehört auch der Ersatz eines der Herzstücke der Raffinerie, die Hauptfraktionierkolonne. Sie wurde in Belgien gefertigt und erreicht die Raffinerie über den Wasserweg.

Die beiden Türme wurden am 30. Januar 2017 im belgischen Gent auf das Frachtschiff „Barbarossa" gehievt. Mit einer Länge von 86 Metern kann es die beiden Kolosse, die eine Gesamtlänge von knapp 40 Metern haben, gut aufnehmen.

Der Transport mit dem Schiff verzögerte sich jedoch durch die zugefrorene Wasserstraße zwischen Nürnberg und Kelheim. Die Eisdecke war dort teils 60 bis 80 cm dick. Schiffseigner, Kapitän Westerbeek, konnte erst am 10. Februar von Papendrecht, in den Niederlanden, starten. Vor ihm lagen über 1.000 Kilometer mäandernde Wasserstraßen. Die Route führte über den Rhein, Main und ab Höhe Bamberg auf den Main-Donau-Kanal.

Geplant ist die Ankunft in Kelheim am Samstag, 18. Februar 2017. Dann werden die bei-den Türme am 21. Februar 2017 durch die Firma Schmidbauer auf zwei Spezialtransporter mit je 137 und 173 Tonnen Gesamtgewicht (je 14 und 19 Achsen) geladen und am 22. Februar 2017 zwischen 3 und 6 Uhr morgens in der Raffinerie ankommen.

Der Konvoi misst insgesamt über 70 Meter, ist etwa 6,20 Meter breit und 7,20 Meter hoch. Für ein sicheres Durchkommen auf der Strecke Kelheim, Weltenburg, Eining, Neustadt a.d.Donau, Marching und Mindelstetten an Mendorf vorbei über Oberdolling, Theissing und Demling sowie dem Interpark bis nach Ingolstadt, müssen Schilder auf Verkehrsinseln entfernt, Telefonleitungen angehoben und Kreiselinseln mit Blechen ausgelegt werden.

Kapitän Westerbeek ist zuversichtlich, dass die Ankunft wie geplant klappt, allerdings liegt noch eine Herausforderung vor ihm, etwa 16 Schleusen muss die Barbarossa noch bewältigen bis zum Ziel im Hafen Kelheim.