Jahresempfang bei Gunvor
Am 26. Januar 2018 fand der traditionelle Jahresempfang der Raffinerie statt. Unter den zahlreichen Gästen waren Repräsentanten aus dem bayerischen Staatsministerium sowie der Landrat Anton Knapp als Vertreter der obersten kommunalen Aufsichtsbehörde, der Oberbürgermeister von Ingolstadt, Dr. Christian Lösel, Stadträte sowie regionale Bürgermeister und zahlreiche Vertreter aus Ämtern und Behörden, Institutionen und benachbarten Unternehmen sowie Gäste der Gunvor Group und der Medien. Die Veranstaltung stand in diesem Jahr unter dem Motto: „Gemeinsam die Zukunft gestalten“.
Raffinerieleiter Gerhard Fischer resümierte in seiner Ansprache die allgemeine gute wirtschaftliche Lage des vergangenen Jahres. Auch am Standort hätte sich dieses positive Umfeld bemerkbar gemacht, was sich in guten bis sehr guten Bruttomargen zeigte. Dominiert war das vergangene Jahr von der TÜV-Revision im ersten Quartal. Die Investitionen im hohen zweistelligen Millionenbereich zeigen Erfolg. Mit den umgesetzten Projekten startet die Raffinerie in eine neue Ära mit flexibler Produktion, erweiterter Kapazität und einer deutlich gesteigerten Energieeffizienz und sichert sich so ihren Spitzenplatz unter den zehn besten europäischen Raffinerien. Die Profitabilität der Raffinerie hat sich seit dem Jahre 2013 beständig verbessert.
Ein weiteres positives Zeichen in Richtung Energiewende sei die Verlängerung des Fernwärmeliefervertrages mit den Stadtwerken Ingolstadt um weitere 10 Jahre. „Bei allen wirtschaftlichen Erfolgen stehen Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz an höchster Stelle innerhalb der Gunvor-Gruppe“, betont Gerhard Fischer. Zum 6. Mal in Folge wurde die Raffinerie von der Regierung von Oberbayern nach OHRIS ausgezeichnet. Beispielhaft nennt der Raffinerieleiter die Sicherheit in der Verladung der Raffinerie: Diese ist seit 36 Jahren ohne meldepflichtigen Unfall, wie auch das Tanklager in Passau, das mit 26 Jahren Unfallfreiheit zur Spitzenleistung beiträgt.
Auch über die Ausbildung berichtete der Raffinerieleiter erfreuliches: „6 junge Leute haben ihre Ausbildung zum Chemikanten und zur Industriekauffrau im vergangenen Jahr begonnen. 5 Auszubildende wurden unbefristet übernommen und zwei Industriekauffrauen wurden sogar für hervorragende Abschlussergebnisse mit dem bayerischen Staatspreis ausgezeichnet.“
Zudem konnten 20 neue Arbeitsplätze geschaffen werden durch die Neugründung der „Gunvor Rail“, berichtet Gerhard Fischer. Fortan wird die Schienenlogistik über die 18 Kilometer messenden Gleise zum Ingolstädter Nord- und Hauptbahnhof und zurück nicht mehr über Fremdunternehmen, sondern in eigener Regie effizient bewerkstelligt.
Mit dem Bau des neuen 2. Verwaltungsgebäudes setzt Gunvor ein weiteres wichtiges Zeichen für die Zukunft. Das zweistöckige Bürogebäude bietet mit einer Grundfläche von ca. 1.700 Quadratmetern Platz für 74 Mitarbeiter.
Für die kommenden Jahre gab Werkleiter Fischer den Ausblick: „Unser ehrgeiziges Ziel ist, die Raffinerie in punkto Sicherheit, Zuverlässigkeit, Energieeffizienz und speziell Flexibilität weiterzuentwickeln, um den Herausforderungen der Energiewende gewachsen zu sein“. Es wird ein signifikanter Generationenumbruch stattfinden und die Digitalisierung wird eine noch größere Rolle spielen als bisher. Neben anderen Modernisierungen wurde der Komplettaustausch des Prozessleitsystems in den Prozessblöcken Destillation und Konversion durchgeführt.
„Wir werden aktiv mitarbeiten am Brückenschlag zwischen fossilen und erneuerbaren Energien zugunsten einer zuverlässigen und bezahlbaren Versorgung der Region mit Mobilität und Wärme“, betonte der Raffinerieleiter. „Neue Biokraftstoffe der 2. und 3. Generation, oder sogenannte „E-Fuels oder auch synthetische Kraftstoffe“, die mit Technologien wie Power-to-Liquid oder Biomass-to-Liquid gewonnen werden können, werden auf wirtschaftliche Nutzung hier bei uns geprüft“, so der Raffineriechef. „Es geht um mehr Umweltverträglichkeit, höhere Effizienz und geringere CO2-Emission.
Raffinerien sind unverzichtbarer Teil einer integrierten Energiewende. Deutschland muss auch in Zukunft als Wirtschaftsstandort für die heimische Industrie attraktiv bleiben“, resümierte er den Ausblick auf das Jahr 2018.